Ein Europäer mittleren Alters erfährt auf Kuba einen Rausch der Sinnlichkeit. In Habana Vieja, in der Calle Hong de Hama, zwischen Murales des Malers Salvador und den Rumbaklängen kubanischer Musiker, trifft er sie, eine junge schwarze Marathonläuferin aus den allerärmsten Verhältnissen. Eine leidenschaftliche Liebe entfesselt sich zwischen verbotenen Treffs und intimen Nächten. Am Tag seiner Abreise enden die Glücksmomente mit seiner versprochenen Braut im desencanto einer entzauberten Wirklichkeit.

Giuseppe Maruozzo ist am 5. Oktober 1959 in Lauropoli in der Provinz Cosenza in Kalabrien geboren. Ein Ort, der ihm als Geburtsort nach seiner Emigration nach Deutschland schon in jungen Jahren die Liebe zur griechischen Mythologie eröffnete, denn dieser Ort, zu dem er im Alter von sechzehn Jahren zurückkehrte, war oft Gegenstand seiner literarischen Suche. Hier entdeckte er, dass auch seine kulturellen Wurzeln verflochten waren mit der antiken Stadt Sybaris am Jonischen Meer, das er vom Balkon seines Elternhauses sehen konnte. Diese Wurzeln gaben ihm einen ariadnischen Faden in die Hand, denn die achäischen Gründer dieser griechischen Kolonie auf italienischem Boden, die aus Trisinà, dem Ursprungsort Teseos gekommen waren, sind nicht nur das Echo eines Labyrinths, sondern Teil seines kosmopolitischen Geistes.