DIE KUNST, DIE RICHTIGEN INDISKRETIONEN ZU BEGEHEN

"Warum bin ich hier? fragt die Krawattenrechnung. Ordne mich ein! fordern einige Zeilen, die ein Gedichtanfang sein könnten. Deute mich! ruft ein nicht abgeschickter Briefentwurf, ergänze mich! krächzt ein zerrissener Zettel." (Sandro Huber: Das Apollo-Department) Studierende des Instituts für Sprachkunst in Wien haben sich ein Jahr lang mit dem literarischen Erbe Konrad Bayers und dem späten Nachhall der Wiener Gruppe befasst. Sie trafen sich in jener Wohnung im dritten Wiener Bezirk, in der Konrad Bayer und die ihn um viele Jahre überlebende Traudl Bayer-Steiger einige Zeit gemeinsam gelebt haben. Dort ist der verbliebene Teilnachlass Konrad Bayers in säurelosen Archivkartons in einem sicheren Manuskriptschrank verwahrt. Der Band versammelt Beiträge zum eisigen Solipsismus Konrad Bayers, zum Überdauern der Dinge, zum Durchrauschen der Gespenster oder zu Bayers vertracktem Verhältnis zu den unterschiedlichsten Ordnungsstrukturen. Neben studentischen Arbeiten findet sich in dieser Auswahl auch der Festvortrag für Traudl Bayer, den die Autorin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Theresia Prammer anlässlich des 100. Geburtstags in Wien gehalten hat, in dem sie sich ausgehend von der Liebesbeziehung zwischen Traudl Bayer-Steiger und Konrad Bayer mit dem Leben dieser klugen, humorvollen, reichen, lebenslustigen und "mental weitgereisten" Frau befasst.

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DIE KUNST, DIE RICHTIGEN INDISKRETIONEN ZU BEGEHEN Georg Oberhumer, Monika Rinck

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