Dada-Zürich

Was bedeutet Dada? Die Antwort liegt in der Differenz von Wahrnehmbarem und Bezeichnung und deren scheiternder diskursiver Vermittlung. Mit der Konstitution des Gegenstandes »Dada-Zürich« - im Schnittfeld von Literatur- und Kunstwissenschaft, Komparatistik, Bild-Text-Theorie und Philosophie - wird das Verhältnis von Moderne und Avantgarde sowie von Avantgarde und Dada neu bestimmt. Diese Neubestimmung resultiert aus der Erkenntnis der ästhetisch-theoretischen Form Dada-Zürichs, deren Konstitution das theoretische Skandalon Ästhetischer Theorie (als einer Theorie, die selber ästhetisch wird) in praktischer und poïetischer Form konkretisiert und eine ästhetisch-theoretische Erkenntnisform entwickelt, in der Aisthesis eine zentrale Stellung einnimmt. Dada nutzt die Avantgarde als Material. Das ästhetisch-theoretische Potential Dada-Zürichs wirkt dabei nicht nur zurück auf die von Dada tatsächlich verwendeten (ästhetisch reflektierten), sondern auf alle modernen - auch avantgardistischen - Artefakte.

Dr. Horst Bergmeier ist seit 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am »Instituto de Educação e Psicologia« der Universität Minho, seit 2011 hat er außerdem eine Lehrtätigkeit und Forschung an der Universität Católica, Braga, in Portugal inne.