Dämonisierung des wilden wîps im Wigamur. Inwiefern trägt die Hybridität der Figur Lespîa zur Dämonisierung derselben bei?

Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Hamburg (IfG), Veranstaltung: Seminar Frauen und Macht(losigkeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Hybridität im Werk "Wigamur". Es wird untersucht, inwiefern die Figur der Lespîa durch ihre Hybridität mittelalterliche feste gesellschaftliche Strukturen unterläuft und als machtvolle Bedrohung dieser infolgedessen dämonisiert wird. Dabei wird im Hauptteil anhand beispielhafter dichotomischer Konzepte im Mittelalter aufgezeigt, inwiefern Lespîa als Hybridwesen die starren mittelalterlichen Konstruktionen von Körper, anthropo-zoomorphen Vorstellungen und Räumen unterlaufen kann und dies durch die Ängste spezifischer Gruppen zu einer Dämonisierung führt, die letztendlich in ihrem Suizid endet. Die Arbeit wird sich dazu in mehrere Teile gliedern. Zuerst wird auf den Begriff der Hybridität und daraus ableitend hybride Mischwesen und ihre prototypische Darstellung als das Fremde eingegangen. Daraufhin wird untersucht, ob und inwiefern die Figur der Lespîa in die Fabelwesen einzuordnen ist, da diese Abgrenzung für den Ausgangspunkt der Dämonisierung relevant ist. Weiterhin wird anhand beispielhafter dichotomischer Konzepte im Mittelalter aufgezeigt, inwiefern Lespîa als Hybridwesen diese starren Konstruktionen von Körper, anthropo-zoomorphen Vorstellungen und Räumen unterlaufen kann und dies durch die Ängste spezifischer Gruppen zu einer stärkeren Dämonisierung führt. Daraufhin werden textuelle Strategien beleuchtet, welche für die Dämonisierung Lespîas ausschlaggebend sind.