Damals - Zwei Eifeler auf dem Jakobsweg

Damals: Als der Jakobsweg noch ein echtes Abenteuer war! Als sich die Brüder Hans und Rudolf Nieder ein Jahr nach der Jahrtausendwende auf den Jakobsweg begaben, war noch nichts zu spüren von dem Hype, der heute jedes Jahr tausende Menschen bewegt, das Apostelgrab in Santiago de Compostela als Pilger zu besuchen. In Saint-Jean-Pied-de-Port, dem klassischen Startpunkt des Weges am Fuße der Pyrenäen, trugen sie sich am 1. März 2001 als die Pilger Nummer 12 und 13 des Jahres im Pilgerbüro ein und erlebten auf ihrer dreißigägigen Wanderung durch die neun Provinzen im Norden Spaniens den Mythos Jakobsweg in einer Stille, die heute der Vergangenheit angehört. An vielen Tagen trafen sie auf keine Pilger, schliefen alleine in kargen Refugios und standen in historisch wertvollen Kirchen und Orten, an denen sich die Legenden des Jakobsweges abgespielt haben. Nach ihrer Ankunft in Santiago de Compostela fanden sie am frühen Morgen des nächsten Tages die Kathedrale ohne Besucher vor und hatten eine faszinierende Zeit in der Krypta am Jakobsgrab für sich alleine. Es war vielleicht das letzte Jahr der Stille am Jakobsweg, denn schon drei Jahre später, als sie sich gemeinsam mit Sven Nieder noch einmal auf den Weg begaben, wurden sie überrascht von der Anzahl der Pilger und den damit verbundenen Veränderungen.

Hans Nieder, Jahrgang 1951, betrachtet die Zeit auf dem Jakobsweg in Deutschland, Frankreich und Spanien, auf dem er insgesamt 3200 Kilometer gewandert ist, als ein Geschenk, für das er tiefe Dankbarkeit empfindet. Dies gilt auch für die 2000 Kilometer weite Radtour, die er 2014 mit zwei Freunden unternahm und die von der Eifel zum Petersdom in Rom führte. Sein Faible für Abenteuer und Entdeckungen wird auch in der Organisation der Dauner Fototage sichtbar, die er erstmals 2010 veranstaltete und zu einem Fotofestival ausbaute, das inzwischen über 20.000 Besucher in seinen Bann gezogen hat.

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