Darstellung der frühkindlichen Entwicklungsphase im Zusammenhang mit den Erziehungsaufgaben in ihrer Bedeutung und Umsetzung

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: PS Waldorfpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Rudolf Steiner, der Begründer der Waldorfschulen, legt in seiner Pädagogik drei entscheidende Ereignisse im Entwicklungsprozeß der Frühen und Mittleren Kindheit sowie des Jugendalters fest, die auf grundlegende Veränderungen in der Menschenentwicklung hinweisen. Im weiteren Verlauf verändert sich die Lebenshaltung des Kindes in vielerlei Hinsicht. Jedes dieser Ereignisse weist auf eine Krise hin, die als Folge eine grundlegende und vollständige Veränderung des Wesens nach sich zieht. Die Geburt ist dabei der erste Wendepunkt. Der Erhalt der zweiten Zähne, während des siebten Lebensjahres kennzeichnet den zweiten und die eintretende Pubertät im 14. Lebensjahr den dritten Wendepunkt. Diese drei Wendepunkte erlauben eine Einteilung der menschlichen Entwicklung in drei Bereiche, in so genannte Lebensjahrsiebte. Die Erforschung der ersten sieben Lebensjahre durch Rudolf Steiner lässt die bereits im kleinen Kind vorhandene Seele und Geist sichtbar werden. Zunächst noch eng an den heran- wachsenden Leib gebunden, werden diese erst allmählich zur Natur und sozialen Umwelt wirksam, indem sie sich von dieser Bindung lösen. Eine besonders tiefgreifende Wesenswandlung liegt im siebten Lebensjahr, die durch den Zahnwechsel gekennzeichnet ist. Dies berechtigt die ersten sieben Lebensjahre als einen zusammenhängenden Lebens- und Entwicklungsabschnitt des Kindes zusammenzufassen - die Frühe Kindheit. Im Folgenden werden in einer umfassenden Betrachtung die Erziehungsaufgaben in Bedeutung und Umsetzung im Entwicklungsabschnitt der Frühen Kindheit dargestellt. Dabei habe ich mich in meinen Ausführungen auf die Bücher und Texte Stefan Lebers bezogen, da ich mit seinem Standpunkt und Sichtweise konform gehe und mich mit ihnen identifizieren kann. Die Ansichten der israelischen Pädagogin Judith Angress stimmen nicht in allen Punkten mit denen Stefan Lebers überein und beinhalteten dabei für mich interessante und neue Anhalts- und Gedankenpunkte. In meinen Ausführungen habe ich mich auch mit dem Buch ¿Unser Kind geht auf die Waldorfschule¿ auseinandergesetzt. Die interessanten Schilderungen der Eltern, deren Kinder auf die Waldorfschule gingen und gehen, benutzte ich in indirekter Form in meiner Argumentation.