Darstellung und Funktion der Neurasthenie in Thomas Manns "Buddenbrooks"
Autor: | Engels, Sascha |
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EAN: | 9783640274260 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 24 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 24.02.2009 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 3,0, Universität zu Köln (Institut für Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Romane des 19. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Manns Roman ¿Die Buddenbrooks. Der Verfall einer Familie.¿ zählt zu den größten Werken der deutschen Literaturgeschichte. Kaum ein anderes schriftstellerisches Werk bestimmt den Kanon der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts so nachdrücklich wie das epochale Werk Thomas Manns, das in einzigartiger Weise die Geschichte des vorletzten Jahrhunderts reflektiert und prägte. Im Folgenden soll gezeigt werden, dass es sich bei diesem Roman nicht nur um eine Familiengeschichte handelt, die die Topographie Lübecks und die Sozialhistorie der Jahrhundertwende(19. Jh. zum 20. Jh.) aufgreift, sondern unter Einbeziehung einer so genannten Zivilisationskrankheit den Zeitgeist und die Empfindungen der Menschen des Fin-de-Siécle widerspiegelt. Diese Krankheit, die sich als Phänomen von der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des I. Weltkrieges deuten lässt, wird als Neurasthenie bezeichnet. Im heutigen Konversationslexikon steht der Begriff Neurasthenie für Nervenschwäche. Er ist ein Sammelbegriff für mehrere organisch nicht fassbare Symptome, wie Kopfschmerzen, Ermüdung, Reizbarkeit. Diese Symptome sind sowohl Folge körperlicher als auch geistiger Überforderung. In der heutigen Zeit bezeichnet man diese Krankheit als vegetative Dystonie. Doch in welchem Zusammenhang steht die Neurasthenie mit Thomas Manns Buddenbrooks? In der Literaturwissenschaft ist es eindeutig bewiesen, dass die beschriebenen Krankheitsgeschichten der Figuren aus dem Roman sich wie ein Leitfaden der Neurasthenieentwicklung lesen lassen. Im Einzelnen möchte ich hierbei auf Thomas und Christian Buddenbrook eingehen, da die beiden Brüder sehr exemplarisch zeigen, inwiefern die Nervenschwäche den Alltag beeinflusst sowie ihre Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Verfall der Familie Buddenbrook. Doch im Vorfeld wird erst einmal die Bedeutung und Betrachtung der Neurasthenie im 19. Jahrhundert geklärt. Darüber hinaus ist die Entwicklung im Zusammenhang mit der Degeneration der Nerven und der Dekadenz-Lehre mit einzubeziehen. Anhand der beiden oben genannten Buddenbrooks soll dies im Einzelnen unter Berücksichtigung der Symptomatik der Neurasthenie dargelegt werden.