Das Artensterben im Anthropozän. Historische Ursachen und aktuelle Einflussfaktoren

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Biologie - Evolution, Note: 1,0, AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Gibt es zurzeit tatsächlich ein weltweites Artensterben und haben in der Vergangenheit schon ähnliche Ereignisse stattgefunden? Welche Faktoren haben zum aktuellen Ereignis geführt? Dieser Text befasst sich mit dem sechsten großen Artensterben in der Erdgeschichte und vergleicht dessen Ursachen mit den historisch belegten vorangegangenen. Anschließend wird in diesem Zusammenhang der Einfluss des Menschen untersucht. Im Rahmen eines aktuellen Berichtes warnt der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen vor einem rapiden Zunehmen des Artensterbens. Seit 1900 sei die Anzahl an Arten in Landlebensräumen um etwa 20% zurückgegangen. Derzeit seien von weltweit acht Millionen entdeckten Tier- und Pflanzenarten rund eine Million vom Aussterben bedroht. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von 12,5%. Von 5,9 Millionen an Land lebenden Arten kann eine halbe Million nicht auf Lebensraum zugreifen, der für das langfristige Überleben erforderlich ist. Besonders betroffen sind davon Amphibien und Korallen, bei denen über 40% respektive 33% derzeit vom Aussterben bedroht sind. Auf Basis dieser Daten liegt der Verdacht nahe, dass sich auf diesem Planeten momentan ein umfassendes Massensterben abzeichnet. Durch Fossilienfunde ist nachweisbar, dass das Aussterben einer Art ein natürlicher Prozess und unabdingbares Resultat aus Darwins Evolutionstheorie darstellt. Das plötzliche Verschwinden vieler Arten zum gleichen Zeitpunkt mischt jedoch die Karten des Lebens auf diesem Planeten neu. Vorherrschende Arten verschwinden, neue Arten nehmen deren Position ein. Als Beispiel ist hier das Aussterben der Dinosaurier mit dem anschließenden Aufstieg der Säugetiere zu nennen.