Das Artusbild im 'Erec' Hartmanns von Aue und im 'Lanzelet' Ulrichs von Zatzikhoven

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hauptseminararbeit wird die Darstellung der Figur des König Artus in zwei Artusromanen, dem Lancelet und dem Erec, miteinander verglichen. Die klassischen deutschen Artusromane wurden im Hochmittelalter, also um 1200, verfasst und sind im Allgemeinen durch feste Motive, eine bestimmte Struktur und einen festgelegten Personenkreis charakterisiert. Sie verhandeln ein literarisch geschaffenes Werte- und Orientierungssystem, das außerhalb der kirchlichen Heilslehre funktionieren kann. Die von den Autoren gestaltete Handlung soll einerseits unterhalten, hat aber andererseits die Absicht, beim Publikum einen Reflexionsprozess über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft auszulösen. In den Romanen versammelt König Artus, der ideale höfischer Herrscher alle vortrefflichen Ritter zusammen mit ihren Damen um seine Tafelrunde. Dieses integrierende und Gemeinschaft stiftende Werte- und Verhaltensideal wird durch zwei zentrale Bereiche des ritterlichen Lebens bestimmt: Die 'Minne' und die 'Aventiure'. Die ritterlichen Helden haben in ihrer Geschichte, die sich zumeist außerhalb der Tafelrunde vollzieht, die Aufgabe, für sich selbst einen richtigen Begriff von 'Aventiure' und 'Minne' zu finden. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Bereichen, also die Frage nach Ausgleich zwischen der Entfaltung der Individualität und den gesellschaftlichen Verpflichtungen und der Bezug zum Ideal des Artushofes sind dabei wesentliche Bestandteile. Im Mittelpunkt des Artushofes steht natürlich König Artus. Zwei Beispiele aus dem Bereich der klassischen Artusromane werden mit Bezug auf diesen Herrscher im Folgenden kurz vorgestellt und anhand bestimmter Leitfragen verglichen. Diese Romane sind der 'Erec' von Hartmann von Aue und der 'Lanzelet' von Ulrich von Zatzikhoven3. Wichtig für die Analyse der beiden Romane ist die Darstellung von Artus im Rahmen der Tradition und Konvention und die Frage, ob er einem bestimmten Typus angehört oder davon abweicht. Außerdem soll die Funktion von Artus als Figur in der Interaktion mit den Figuren und die Bedeutung der Artusszenen für die Struktur der Romane genauer untersucht werden. Zum Schluss steht die Fragestellung, ob sich das Artusbild im Vergleich von 'Erec' zu 'Lanzelet' geändert hat. Dazu soll im Vorfeld der Analyse eine ungefähre historische Einordnung der Romane stattfinden. [...]

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