Das Beste, was einem Croissant passieren kann

Pablo José Miralles, genannt »Balu«, wie der Bär aus dem Dschungelbuch, ist fett, faul, politisch unkorrekt, Zigaretten- und Haschraucher, Mittdreißiger ohne sichtbare Ambitionen, überzeugter Junggeselle, Metaphysiker und Taoist. Ein typischer Loser. Sein Leben ist ausgefüllt mit Schlafen, Nichtstun und Surfen im Internet; seine Lieblingsbeschäftigung ist, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, um sich sinnlos zu betrinken. Im Hauptberuf ist er Sohn betuchter Eltern aus bester katalanischer Hochbourgeoisie. Sein älterer Bruder, genannt »The First«, Chef der prosperierenden Firma Miralles & Miralles, Finanzberater, ist dagegen ungleich erfolgreicher, in jeder Beziehung. Doch eines Tages ist der Bruder spurlos verschwunden. Ist er mit seiner Geliebten weg oder, die schlimmere Befürchtung, entführt worden? Der sonst so faule Pablo gerät bei seinen Nachforschungen nach »The First« unversehens auf eine immer wahnwitziger werdende abenteuerliche Reise durch die Straßenschluchten Barcelonas (am Steuer eines Sportwagens, der aussieht wie der Panther Baghira): Eine absurde, groteske, humorvolle Geschichte beginnt. Eine höllische Fahrt voller abgefahrener Erlebnisse, gespickt mit pointierten Beobachtungen und spitzen Kommentaren, mit Web-Pages zweifelhaften Inhalts, mit gefährlichsten Begebenheiten und unmöglichen Verstrickungen, die sich atemlos bis zum Ende in immer rasenderem Tempo aneinander reihen. Bis am Ende alle Fäden der Handlung in einem überraschenden Finale zusammenfinden und unser Held feststellen kann: »Alles, was ich geschrieben habe, ist erfunden, also wahr.«

Pablo Tusset, geboren 1965 in Barcelona, ist der Autor des Bestsellers 'Das Beste was einem Croissant passieren kann' und Im 'Namen des Schweins', die beide in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Die Poesie-Anthologien Die Wiegenlieder der Wellen und Die Ähnlichkeit von kochendem Reis hat er nie veröffentlicht, weshalb ihm auch nie der Premio Nacional de Poesía verliehen wurde. Man darf wohl kaum daran zweifeln, dass er wohl niemals Mitglied der Königlichen Akademie werden wird oder ihm der Literaturnobelpreis zugesprochen wird. Er wohnt zur Zeit nicht in New York. Alles, was er erreichen möchte, erreicht er schreibend, und schlimmer noch: Er veröffentlicht es. Seit dem Erscheinen seines zweiten Romans, 'Im Namen des Schweins', der in Spanien wochenlang die Nummer eins auf den Bestsellerlisten war, hat sich der Autor, der vermutlich unter einem Pseudonym schreibt, wie in Luft aufgelöst. Eine spezielle Klausel im Verlagsvertrag entbindet ihn von allen Präsenzpflichten, Tusset beantwortet weder Briefe noch E-Mails. Tusset contra Tusset ist der Titel des einzigen Interviews, in dem er sich über Im Namen des Schweins geäußert hat, geführt hat er es mit sich selbst, bzw. verkleidet als José Antonio Santaló, wie er mit wahrem Namen heißen könnte. Was Pablo Tusset tut, wenn er keine Romane schreibt, darüber kann nur spekuliert werden. Zuletzt erschien sein Roman 'Oxford 7' (2013) bei der FVA.

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