Das Bild des Verführers in Peter Handkes "Don Juan (erzählt von ihm selbst)"
Autor: | Sikharulidze, Tamara |
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EAN: | 9783668395206 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Schule, Lernen Schule, Lernen/Lektüren, Interpretationen, Lektürehilfen |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 68 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 15.03.2017 |
Untertitel: | ¿Don Juan ist ein anderer¿ |
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Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sinnliche Verführungskraft Don Juans hat nicht nur die Frauenwelt fasziniert, sondern die Motive seines Handelns haben zahllose Interpreten aufgegriffen. Es gibt Hunderte von Don Juan-Gestalten und unterschiedlichste Deutungen seines Verführerdaseins, die sich im historischen Wandel weiterentwickeln. Der Don Juan des siebzehnten Jahrhunderts präsentiert sich am Anfang als Gotteslästerer und Verführer aller Frauen, der unter Vorspiegelung einer falschen Identität handelt oder durch Heiratsversprechen viele Frauen entehrt und sie getäuscht zurücklässt. Am Ende wird der Sünder für seine vielfachen Frevel zur Rechenschaft gezogen und durch himmlische Rache bestraft. Die Renaissance stellt Don Juan als Rebell dar, der die gesellschaftlichen Normen infrage stellt. Im 19. Jahrhundert dann beginnt Don Juan einen Platz in der Philosophie einzunehmen. In Gestalt der Mozartschen Don Giovanni bestimmt Kierkegaard Don Juans Verführungszwang als ¿sinnlich-erotisch¿. Ein Jahrhundert später erscheint er Camus als Prototyp des absurden Menschen, der eine sinnliche Existenz lebt. Mit dem Einbruch der Männlichkeitskrise wird im 20. Jahrhundert versucht, ¿einen potenten verführerischen Don Juan zu demontieren¿. Es findet eine Rollenverkehrung statt, und der Jäger der Frauen wird zu ihrer Beute. Trotz der Vielfalt an Adaptationen geht die überwiegende Zahl aller späteren Bearbeitungen wohl auf die drei großen frühen Fassungen von Tirso de Molina, Moliere und Mozart/Da Ponte zurück, die als Basis des Don Juan-Mythos angesehen werden sollen. Dabei werden zwar die bei diesen Autoren anzutreffenden Grundmotive in den neuen Bearbeitungen teilweise aufgegeben, dennoch können sie nicht gänzlich vernachlässigt werden. Eine der neueren Bearbeitungen, die im Mittelpunkt dieser Arbeit steht, stammt von Peter Handke: ¿Don Juan (erzählt von ihm selbst)¿ aus dem Jahr 2004. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Was macht den Handkeschen Don Juan aus? Ist er ein skrupelloser Jäger des weiblichen Geschlechts oder ein Suchender wahrer Empfindungen? Inwiefern entfernt er sich von der Tradition des klassischen Verführers? Was sind die Motive seiner Verführung? Schafft Handke einen ganz neuen Don Juan?