Das Büro als 'post-panoptisches' Dispositiv

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,2, Bauhaus-Universität Weimar (Medien), Veranstaltung: Technologien des Selbst, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Gedanke des »allsehenden« Wächters findet sich in dem Kunstwort des Panopticon (latinisiert und eingedeutscht als Panoptikum) von Jeremy Bentham wieder, mit dem er seinen Gefängnisentwurf von einem perfekt-überwachten Gefängnis oder Anstalt beschreibt. Michel Foucault übernimmt 1975 in seinem Werk »Überwachen und Strafen« dieses Modell und weitet den Gedanken des »Alles-sehenden-Prinzips« in sein theoretisches Konzept des »Panoptismus« aus. Der Charakter des Panoptismus, wie er von Foucault geprägt wird, erhält immer wieder eine Renaissance, wenn es um den Gegenstand der Überwachung oder grenzenlose Beobachtung geht und damit ein Eingriff in jegliche Privatheit erfolgt. Nach dem Aufdecken der Tätigkeit des Stasi-Regimes und im Zuge der aktuellen Berichte von Edward Snowden und Wikileaks ist die Aktualität des Panoptismus progressiver denn je. Wir gehen davon aus, dass das Spielwerk des Panoptismus eine latente, aber einflussreiche Rolle in gesellschaftlichen Zuständen einnimmt. Dabei stellt sich die Frage, welche sozialen Bereiche neben dem Gefängnis und der Anstalt, die von Foucault beschrieben werden, ebenso von Formen des Panoptismus bestimmt werden. Da die Arbeitswelt einen bedeutenden Faktor in unserer westlich-kapitalistischen und industriellen Welt einnimmt, soll in der vorliegenden Arbeit der Versuch der Übertragung der foucaultschen Theorie auf den Arbeitsraum des Büros unternommen werden. Kann die Dispositionierung der Arbeitenden im Raum als ein Regelwerk des Panoptismus gesehen werden? Die These lautet, dass das Büro unserer heutigen Zeit als ein post-panoptisches Dispositiv verstanden werden kann, welches ein Überträger des panoptischen Gedankenguts ist.

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