Das Code-Switching bei bilingualen Sprechern. Ein Resultat fehlender Sprachkompetenz?

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Mannheim, Veranstaltung: Proseminar Linguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Bin ich, da ich die türkische und deutsche Sprache gleichzeitig gelernt habe und beim Sprechen mit anderen Bilingualen sprachliche Elemente vermische, als Semilingual zu bezeichnen? Habe ich deswegen wie weitere bilingual Aufgewachsene eine fehlende Sprachkompetenz? Genau mit dieser Fragestellung beschäftigt sich diese Hausarbeit aus psycho- und soziolinguistischer Sicht, indem sie Bilingualismus und Code-Switching im Allgemeinen untersucht. Dabei bedient sie sich dem theoretischen Ansatz, welcher hauptsächlich auf die Forschung des Psycholinguisten Francois Grosjean (1982, 2008), früherer Lehrstuhlinhaber der linguistischen Fakultät der University of Neuchatel, sowie Dr. Ira Gawlitzek und Prof. Dr. Rosemarie Tracy (1996, 2010), beide Lehrbeauftragte an der Universität Mannheim, zurückzuführen ist. In diesem Sinne wird diese Hausarbeit zunächst alternative Definitionen des Begriffs Bilingualismus gegenüberstellen um anschließend durch die Metapher des Bilingual Bootstrapping den Prozess des Zweispracherwerbs zu erläutern. Danach gilt der Fokus dem Konzept des Code-Switching im Hinblick auf Begrifflichkeit, Gründe und wandelnder Einstellungen in der Wissenschaft. Schließlich belegen Beispiele, dass das Code-Switching einer Regelmäßigkeit unterliegt und nicht als ein Defizit des bilingualen Sprechers anzusehen ist.