Das Deutschlandbild in der britischen Presse 1912-1919

Auf einer umfassenden Quellenbasis setzt sich Martin Schramm erstmals ausführlich mit der Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges und seinem Ablauf aus der Sicht der britischen Presse auseinander. Dabei tritt zunächst ein zunehmend positives Bild Deutschlands in den beiden Jahren vor Kriegsausbruch zutage. Es bedurfte dann nicht unwesentlicher Eingriffe von Seiten der Politik, um den Widerstand vieler Zeitungen in der Julikrise 1914 zu brechen und auf den Regierungskurs einzuschwören. Die massiven Propagandaanstrengungen der Briten im Ersten Weltkrieg werden erst verständlich, wenn deren Zustandekommen und die Zielsetzung klar sind: So setzte bereits kurz nach Kriegsbeginn eine an die Kreuzzüge erinnernde Kampagne in der Öffentlichkeit ein, an deren Ende die völlige Unterwerfung des unmenschlichen Kaiserreiches stehen sollte. Damit wurde nicht nur der Rückhalt für den Diktatfrieden von Versailles geschaffen, sondern auch die Basis für das langanhaltende und immer aufs neue aufbrechende Misstrauen zwischen den beiden Völkern.

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