Das Digitalzeitalter

Das Digitalzeitalter ist weder disruptiv noch revolutionär, sondern setzt die Logik und die Grundkonflikte der Moderne seit dem 18. Jahrhundert und der Aufklärung fort. Zugleich werden sie mehr als je zuvor in globalem Ausmaß in jeden Haushalt und die alltägliche Lebenswelt der Menschen transferiert. Wolfgang Schmale kontextualisiert das Digitalzeitalter in der Moderne mit ihren guten, schlechten und widersprüchlichen Seiten. Das Konzept des digitalen Human(itar)ismus verschafft in dieser Konstellation Orientierung. Die Chance, die globale Digitalität, die das Digitalzeitalter auszeichnet, für eine humanere Gesellschaft und für die Herstellung von Dekolonialität zu nutzen, ist noch nicht endgültig vertan. Schmale begibt sich mit der historisch-kritischen Analyse des Digitalzeitalters auf schwieriges Gelände und zeigt, wie die durch KI vorangetriebene Digitalisierung der Lebenswelt in einen kontrollierten Prozess umgewandelt werden kann, bei dem die Menschenwürde den wichtigsten Maßstab darstellt.



Wolfgang Schmale war Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien. Er ist Mitglied der Academia Europaea, der European Academy of Sciences and Arts und des wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Europäischen Geschichte. Zu seinen Forschungsgebieten zählen die Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie, Europa und die Europäische Union, die Aufklärung und deren Erbe sowie das Digitalzeitalter.

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