Das Dilemma der kulturübergreifenden Bioethik

Verschiedene Kulturen haben ganz unterschiedliche Vorstellungen von der Natur und der Bedeutung bestimmter Werte, z. B. im Hinblick auf Probleme der Bioethik. Folgt daraus die Relativität der Moral oder die Falschheit der moralischen Vorstellungen ganzer Kulturen? Beide Alternativen erscheinen inakzeptabel. Dieser Aufsatz versucht zu klären, was die angemessene Reaktion auf unsere relativistischen und antirelativistischen Intuitionen in Bezug auf bioethische Probleme ist. Dazu wird zunächst zwischen einem metaethischen und einem normativen Relativismus unterschieden. Im Weiteren werden die Grundzüge eines normativen Relativismus beschrieben, der eine berechtigte Vielfalt moralischer Vorstellungen anerkennt, diese jedoch nicht der rationalen Kritik entzieht. Dazu wird eine Analogie zwischen individuellen Entscheidungen und kulturellen Entscheidungen bzw. Entwicklungen aufgezeigt sowie ein Bezug zur empirischen Wertforschung hergestellt. Die praktischen Konsequenzen der beschriebenen Position werden anhand zweier Beispiele erläutert.

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