Das Führerprinzip und die Mobilisierung der Massen

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Die Massenbasis des Nationalsozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem Höhepunkt seiner Popularität, so vermutet man, beantworteten neun von zehn Deutschen die Frage, ob sie ¿Hitleranhängige, Führergläubige¿ sind mit Ja (Kershaw 1999: 13). Im Gegensatz dazu stimmte bei der Reichtagswahl im März 1933 nicht einmal jeder zweite Wähler für die NSDAP (Kershaw 1999: 17). Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass eine Wahl geheim und eine Umfrage zur Führertreue durch Interviewer-Effekte oder ähnliches beeinflusst werden kann. Auch ist von einem Zeitunterschied von annähernd zehn Jahren auszugehen. Dennoch, die Verbindung des deutschen Volkes zu seinem Führer war um einiges stärker, als zur NSDAP. Welche Bedeutung hatte Adolf Hitler für das deutsche Volk? War er mehr als nur ein Staatsoberhaupt, mehr als ein Diktator? War er vielleicht der erste politische Star des 20. Jahrhunderts? Es ist nicht leicht, all diese Fragen zu beantworten, da der Wissenschaft aus der damaligen Zeit keine oder kaum qualitative Umfragen zur Verfügung stehen. Dieser Umstand macht eine Erklärung für die Anziehung der Massen durch Hitler nur bedingt möglich. Dennoch möchte ich versuchen, in dieser Arbeit einen kleinen Teil dazu beizutragen, indem ich mich weniger auf die Person, sondern mehr auf den Führer Adolf Hitler konzentriere. Ziel soll es sein, mit Hilfe einiger Theorien der Gruppenpsychologie eine Erklärung dafür zu finden, warum das deutsche Volk relativ unkritisch einem Führer selbst bis zum eigenen Untergang folgen wollte, und wie dies vor allem in der Programmatik der NSDAP schon früh ausgenutzt wurde, um die Massen zu mobilisieren. Dazu werde ich im zweiten Kapitel die Theorien der Massenpsychologie und der Gruppendynamik kurz vorstellen und die wichtigsten Aspekte herausarbeiten. Anschließend folgt eine knappe Darstellung der Ideologie und der Organisation des Nationalsozialismus, bevor ich im vierten Kapitel den Versuch unternehmen werde, den Bogen zwischen gruppendynamischen sowie massenpsychologischen Aspekten und der Organisation in der NS-Zeit zu spannen. Im abschließenden Fazit wird eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse präsentiert, um diese mit anderen Studien vergleichen zu können.

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