Das Gebot zur Führung des Rechtsformzusatzes im Kapitalgesellschaftsrecht

Kapitalgesellschaften ermöglichen es ihren Gesellschaftern, das perso?nliche Risiko auf die geleistete Einlage zu begrenzen und das Risiko des unternehmerischen Scheiterns auf die Gläubiger zu verlagern. Entsprechend skeptisch werden Gesellschaften mit geringem Stammkapital beurteilt. Dies setzt wiederum erhebliche Anreize, die Rechtsform zu verschleiern. Auch im grenzüberschreitenden Verkehr bestehen solche Anreize. Denn ist der potentielle Kontrahent mit der Rechtsform nicht vertraut, so steht zu befürchten, dass er ungeachtet der Wettbewerbsfähigkeit von Produkt und Unternehmen vom Vertragsschluss Abstand nimmt. Jacqueline Päßler untersucht, wie das deutsche Zivilrecht auf Verschleierungen der Rechtsform durch in- und ausländische Kapitalgesellschaften reagiert und ob diese Mechanismen auch international-privatrechtlich zur Anwendung gelangen.

Geboren 1989; Studium der Rechtswissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand; seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privat- und Prozessrecht, Europäisches Privatrecht und Rechtsvergleichung in Jena; seit 2015 Referendarin am Hanseatischen Oberlandesgericht; 2016 Promotion.