Das Geniekonzept im Sturm und Drang

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Germanistik), Veranstaltung: Sturm und Drang, Sprache: Deutsch, Abstract: In keiner literarischen Epoche wird der Künstler derart vergöttert wie im Sturm und Drang. Der literarische Geniekult erfährt hier seinen Höhepunkt: Der Künstler wird zum gottgleichen Schöpfergenius erhoben. Goethes Künstlerdramolette 'Des Künstlers Erdewallen' und 'Künstlers Apotheose' zeichnen jedoch ein anderes Tableau der Situation des Künstlers zu dieser Zeit. In vorliegender Arbeit soll vor dem Hintergrund der theoretischen Konzeption des Künstlers in der Geniezeit untersucht werden, welche Auswirkungen die Vergötterung des Künstlers auf das Leben desselben hatte und welche Konfliktpotenziale daraus entstanden. In diesem Sinne erfolgt zunächst eine Darstellung der Geniekonzeption im Sturm und Drang. Anhand des Kurzdramas 'Des Künstlers Erdewallen' soll im Anschluss daran die irdische Realität des Künstlers untersucht werden. Auch wenn es sich hier zunächst um eine 'literarische Realität' handelt, gelten Künstlerdramen durch ihr subjektives Moment als besonders geeignet, ein bestimmtes Zeitalter und den Standpunkt des Künstlers der Welt gegenüber abzubilden. Dem Aufbau als Stationendrama folgend schließt die Arbeit mit der Analyse von 'Künstlers Apotheose', dem 1788 erschienenen Pendant zu 'Des Künstlers Erdewallen', in dem der Künstler aus der Jenseitsperspektive erscheint. Ziel der Arbeit ist es, textnah der Frage nachzugehen, inwiefern die Sakralisierung der Kunst sich auf das Leben des Künstlers ausgewirkt hat und ob die Erhebung des Künstlers zum Genie nicht vielmehr zu einem Konflikt zwischen Kunst und Leben geführt hat, dessen Tragik das soziale Umfeld des Künstlers nicht zu erkennen vermochte.

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