Das Gespenst

Inhaltsangabe:Einleitung: Ob die Shen und die Kuei, der Chagrin oder der Domovoy, ob die Verre-Geister, der Umi Bozu, der Khu oder der Tash - in den meisten Kulturen und zu fast allen Zeiten waren Gespenster, Erscheinungen und Geisterwesen ebenso fest verankert und besaßen einen ebenso wichtigen wie starken Funktionswert in der Ordnung des Alltags wie die Darstellungen und Interpretationen der Dachreligionen oder der jeweiligen Glaubensgemeinschaften. Ektoplasmatische Körper-Manifestationen, Phantome und Weiße Frauen, Rauchgeister, Höllenhunde, Fetsche und Doppelgänger, all diese übernatürlichen Phänomene, deren Dasein allein durch die moderne Ratio und durch die Naturwissenschaften heutzutage in Frage gestellt werden, sind schon weit über den Sinn und Zweck ihrer Existenz hinausgelangt: nämlich einerseits die Urängste zu personifizieren und damit zu bannen und andererseits die Neugier auf mögliche Zwischenwelten zu wecken und Erklärungsansätze hinsichtlich des Terminus Jenseits darzubieten. Das Unbegreifliche und Schaurige erinnert den Menschen sowohl an seine eigene Sterblichkeit, als auch an die Frage nach dem Danach; diese zwei Konstanten im Leben eines jeden Individuums zwingen es, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und produzieren ihrerseits ständig neue Schimären, die wiederum weitergetragen und modifiziert werden. Somit hat dieses amorphe Wesen längst, dank unzähliger kreativer Köpfe und eines filigranen Mediennetzes, eine einmalige Eigendynamik entwickelt, die es zu einem Freizeitmoloch sondergleichen mutieren ließ und die dem individuellen Grauen einen gänzlich neuen Stellenwert gegeben hat. Mittlerweile ist das Gespenst, eingebunden in die Grusel-, Schauer- oder Horrorgeschichte, zu einer Kunstform geworden, die ganz eigenen variablen Gesetzen unterliegt. Damit deute ich nicht nur auf die legendären Campfire-Tales, die klassische Geistergeschichte oder die Geschichten vom Monster im Wandschrank als elterliches Druckmittel, sondern auf den gesamten Komplex der sogenannten Spukgeschichten bzw. der Geschichten mit phantastischen Elementen, der die Freude am Gruseln und die Notwendigkeit des Schreckens dokumentiert und perfektioniert und diese Arbeit noch immer verrichtet. Kaum ein Literaturzweig ist dermaßen dehnbar und themenübergreifend, obwohl er von einigen Fachgeistern nur allzu schnell verpönt und als Schund abgetan wird. Man darf bei solch unüberlegten Äußerungen jedoch nicht vergessen, daß die Horrorliteratur in erster Linie [...]

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