Das Goldene Vlies in der Kolchis

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Die sagenumwobene Kolchis war Aufbewahrungsort des Goldenen Vlieses und Ziel der Fahrt der Argonauten. Der antike Mythos inspirierte und regte zahllose Meister der antiken Literatur und bildenden Künste bis in die heutige Zeit hinein an und doch besaß die Geschichtswissenschaft nur wenig Aufschlussreiches über dieses legendäre Land, man hielt es für ein der phantastischen Vorstellungskraft der Hellenen entsprungenes Phantasiegebilde. Und doch gelang es Otar Lordkipanidze bei Grabungen in Vani, im Westen Georgiens, eine Tempelstadt freizulegen, die in etwa auf das 7. Bis 1. Jahrhundert v. Chr. datiert werden kann. 'Die ersten Berichte der griechischen Literatur über die auf dem Gebiet Georgiens in der Antike existierenden beiden Ländern Kolchis und Iberien sind auf das Zustandekommen der Kontakte zwischen der griechischen Welt und der östlichen Schwarzmeerküste zurückzuführen. Dies spiegelt sich in der Argonautensage wider, die von dem Zug der Argonauten nach dem Goldenen Vlies berichtet. Freilich kann die Frage nach der Entstehungszeit der Argonautensagen noch nicht eindeutig beantwortet werden und bedarf einer eingehenden Diskussion. Man darf aber bereits behaupten, daß die äußerst große Popularität der von dem Argonautenzug nach Kolchis berichtenden Sagen im frühgriechischen Epos eine Widerspiegelung der ersten griechisch-kolchischen Kontakte auf der Anfangsstufe der griechischen Kolonisation an der Schwarzmeerküste bildet.' Die Fahrt der Argo soll noch vor dem Trojanischen Krieg stattgefunden haben, das bedeutet vor dem 13. Jahrhundert v. Chr. und war bereits Homer bekannt. Doch ist es für die archaische Periode schwer vorstellbar, dass es regelmäßige wichtige Handelsbeziehungen zwischen den Griechen und Kolchis gegeben haben soll. Es ist viel eher anzunehmen, dass in den uralten Versionen der Argonautenfahrt die zufälligen Ausflüge oder die Seeräuberei archaischer Seefahrer dargestellt wurden. Dies näher zu untersuchen soll die Aufgabe dieser Arbeit sein. Entsprechend soll auch die griechische 'Kolonisation' und die Tradierung des Mythos berücksichtigt und dabei auch auf das Motiv und den möglichen Ursprung des goldenen Vlieses, eingegangen werden.

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