Das Interventionskonzept von Dreikurs

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Universität Paderborn (Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Dass Lehrer in ihrer beruflichen Tätigkeit täglich mit Unterrichtsstörungen konfrontiert werden ist einleuchtend. Nach (Keller, 2008, S. 28) gehen 35% der Unterrichtszeit durch Störungen verloren. Diesbezüglich unterscheidet (Lohmann, 2003, S. 12 f.) nach schülerinduzierten und lehrerinduzierten Störungen, sowie äußeren Störeinflüssen. Weiterhin definiert er Unterrichtsstörungen als Ereignisse, die den Lehr-Lern-Prozess beeinträchtigen, hemmen oder unmöglich machen, indem sie Lehr-Lern-Voraussetzungen außer Kraft setzen. Erscheinungsformen derartiger Störungen sind ihm zufolge verbales Störverhalten, mangelnder Lerneifer, motorische Unruhe und aggressives Verhalten. Der Begriff 'Unterrichtsstörungen' ist in diesem Zusammenhang ein wertneutraler Terminus, der zudem im Gegensatz zu anderen Begriffsdefinitionen aus der Fachliteratur auch den Ort der Störung spezifiziert. Andere Begriffe lauten beispielsweise 'abweichendes Schülerverhalten', 'Lernstörungen', 'Leistungsstörungen', 'Erziehungsschwierigkeiten', 'Verhaltensstörungen' oder 'Disziplinkonflikte'. In diesen Begriffen ist eine implizite Schuldzuweisung in Richtung der Schüler (Eberhard, 2010, S. 37) zu sehen. So gibt auch (Lohmann, 2003, S. 14) zu bedenken, dass aus Lehrersicht Störungen im Unterricht beinahe ausschließlich als nicht angemessenes Verhalten von Schülern wahrgenommen werden. Unterricht basiert jedoch auf Interaktionen in einer Schul-klasse. Alle am Lehr-Lernprozess beteiligten Personen beeinflussen sich wechselseitig! So verkündet (Nolting, 2009, S. 68): 'Viele Lehrer/innen stören ihren eigenen Unterricht!'. Entsprechend Gesagtem halte ich den wertneutralen Begriff der Unterrichtsstörung für vorteilhaft und verwende ihn auch in dieser Arbeit über das Interventionskonzept nach Dreikurs.

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