Das Interview als soziale Beziehung

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Methoden, Forschung, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Methoden der empirischen Sozialforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Befragung bedeutet Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen. Durch verbale Stimuli (Fragen) werden verbale Reaktionen (Antworten) hervorgerufen: Dies geschieht in bestimmten Situationen und wird geprägt durch gegenseitige Erwartungen. Die Antworten beziehen sich auf erlebte und erinnerte soziale Ereignisse, stellen Meinungen und Bewertungen dar.¿ Befragungen gelten als die rationellste und am häufigsten angewendete Methode zur Markt- und Meinungsforschung in industrialisierten Gesellschaften. Sie nehmen eine dominierende Position in der Forschungspraxis ein. Da jede mündliche Befragung (Interview) eine soziale Situation darstellt, ergibt sich die Frage nach der Aussagekraft der im Interview gewonnenen Daten. Wodurch werden die Antworten beeinflusst oder sogar verfälscht? Zunächst muss bei der Datenerhebung und Datenauswertung beachtet werden, wodurch die soziale Situation Interview charakterisiert ist (Kap. 2). Dann wird auf die Besonderheiten der Interviewsituation eingegangen ¿ was unterschei-det das wissenschaftliche Interview von einem alltäglichen Gespräch und durch welche Prämissen und Vorgaben ist dieser Unterschied geprägt (Kap. 2.1)? Darauf folgt eine Erläuterung des Modells des Grades der Gemeinsamkeit, das einen Erklärungsansatz für die unterschiedlichen Antwortbereitschaften bietet (Kap. 2.3). Anschließend wird eine der Streitfragen in der Interviewforschung angesprochen, die Auseinandersetzung um das richtige Modell zur Erklärung der gegebenen Antworten. Dazu werden die beiden Modelle zunächst kurz erläutert, um dann auf die Unterschiede einzugehen (Kap. 2.4). Im darauf folgenden Kapitel 2.4 wird auf die Reaktivität, also die Wechselwirkung zwischen Interviewer und Befragten näher eingegangen. Kapitel 2.5 befasst sich mit Meinungen als Artefakte und Antwortverhaltenstendenzen, so zum Beispiel der zu beobachten Beja-hungstendenz sowie den ihnen zugrundeliegenden Ursachen. Im Anschluss daran werden die Künstlichkeit der Interviewsituation sowie die Antwortverzerrung näher beschrieben (Kap. 2.6, 2.7).

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