Das Klimasystem und das Geoarchiv Eis. Die Schwankungen in der Antarktis von 650 ka bis 2006

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Meteorologie, Aeronomie, Klimatologie, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Klimaarchivs Eis in der Antarktis in Bezug auf den Klimawandel. Die Antarktis eignet sich als Klimaarchiv auf Grund der geographischen Lage besonders, da die atmosphärischen Parameter hier weitestgehend unverfälscht sind. Eisbohrkerne eignen sich als Klimaarchive, sie erlauben Parameter des Paläoklimas detailliert zu rekonstruieren. Es werden die Ergebnisse der Eisbohrkernprojekte Vostok, Dome C sowie EPICA DML dargestellt und ausgewertet. In den Schlagzeilen der Nachrichten fallen in letzter Zeit oft die Wörter Klimawandel und Globale Erwärmung. Das Klima wandelt sich aber nicht erst seitdem der Mensch existiert. Es stellt sich die Frage, ob die aktuellen Veränderungen natürlich sind oder anthropogenen Ursprunges. Um dies beurteilen zu können, muss jedoch das Klima als komplettes System mit seinen Prozessen, Wirkungen, Antriebs- und Feedbackmechanismen erst richtig verstanden werden. Wissenschaftler versuchen vom Klima der Vergangenheit zu lernen und bedienen sich dabei diverser Klimaarchive. Der antarktische Kontinent misst eine Fläche von ca. 14 Millionen km2 und ist durch extreme Trockenheit, niedrige Temperaturen und seine Eisbedeckung charakterisiert. Atmosphärische und ozeanische Zirkulationsmuster der Erde werden maßgeblich vom Eisschild der Antarktis beeinflusst. Besondere Bedeutung gilt dem Albedo Effekt der Eisoberflächen und dessen Auswirkung auf die Temperatur. Der Albedo der Eisdecken beträgt 85 bis 95%. Daher kann die Einstrahlung kaum in Wärme umgesetzt werden. Allgemein ist die Sonneneinstrahlung im Vergleich zum Äquator um ca. 40% reduziert. Im Winterhalbjahr findet auf Grund der Polarnacht keine Einstrahlung in den Polargebieten statt. Klimatologisch ist die Antarktis durch ein permanentes Kältehoch in der unteren Troposphäre gekennzeichnet. Durch die niedrige Sonneneinstrahlung, den hohen Albedowerten und der daraus resultierenden negativen Wärmebilanz ist die Antarktis der kälteste Kontinent der Erde. (absolute Tiefsttemperatur, Station Vostok,1960, - 88,3°C. Als kältester Ort der Erde spielt die Antarktis eine wichtige Rolle im globalen Klimasystem. Veränderungen in der räumlichen Ausdehnung, Dicke, Persistenz und die jährliche Verteilung von Meereseis und des Eisschildes der Antarktis allgemein, haben einen großen Einfluss auf das Klima der Antarktis und folglich auf die globale atmosphärische und ozeanische Zirkulation.