Das Kriegs- und Tätertrauma im Film 'Waltz with Bashir'

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,30, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Medien- und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Einführung in die Ästhetik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird versucht, das in 'Waltz with Bashir' dargestellte Kriegs- beziehungsweise Tätertrauma am Gegenstand wissenschaftlich fundierter Theorien und Konzepte diverser Psychoanalytiker zu analysieren. Zu Beginn der Arbeit wird der Stand der Forschung zum Thema Trauma im Allgemeinen aufgeführt. Nachdem die Hauptmerkmale der Posttraumatischen Belastungsstörung und diverse Traumatheorien benannt wurden, wird die Verbindung zwischen der Psychoanalyse und der Filmwissenschaft thematisiert. Im Anschluss darauf wird auf den Paradigmenwechsel von Opfer- zum Tätertrauma aufmerksam gemacht. Nach kurzen Einführungen zum Film, zum Autor und zur Geschichte von Israel und Palästina, wird zu guter Letzt versucht, die benannten Traumatheorien auf den Film 'Waltz with Bashir' anzuwenden. Der Begriff des Traumas ist uns allen bekannt, sei es durch persönliche Erfahrung oder allein schon durch die tägliche Konfrontation mit den Medien. Die damit verbundene Auseinandersetzung ist allgegenwärtig und deshalb Forschungsgegenstand zahlreicher Studien und wissenschaftlicher Publikationen. Statistiken zeigen, dass achtzig Prozent der Gesamtbevölkerung im Laufe Ihrer Lebenszeit mit einem Trauma bekannt werden. Sechzig Prozent der Männer und fünfzig Prozent der Frauen werden mindestens einmal mit einem Trauma konfrontiert, welches die sogenannten Stressorkriterien einer Posttraumatischen Belastungsstörung erfüllt. Die Psychoanalyse hat sich mit den Jahren erfolgreich in die Kinos integriert und ist von den Leinwänden kaum mehr wegzudenken. Dies beweist ein kulturelles Interesse an der Thematik des Traumas. Durch den vom Film 'Waltz with Bashir' angestoßenen Paradigmenwechsel von Opfertrauma zum Tätertrauma, öffneten sich neue Türen sowohl für die Filmwissenschaft, die Psychoanalyse als auch für die Kriminologie. Da nun das Trauma beider Seiten gleichermaßen beobachtet wird, kann der Schuld- und Verantwortungsfrage besser nachgegangen werden.

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