Das Ländliche als kulturelle Kategorie

Das Ländliche hat Konjunktur. Zwischen medialer »Landlust« und realem Strukturwandel in den ländlichen Räumen Europas differenziert es sich dynamisch aus. Idylle oder Problemregion? Arbeitsort oder Freizeitpark? Repräsentationen und lebensweltliche Erfahrungen des Ländlichen avancieren zu einem alltagskulturellen Konfliktfeld, auf dem sich vor einem historischen Hintergrund elementare Problemlagen der Gegenwart und die Komplexität von kulturellen Land-Stadt-Beziehungen spiegeln.
Die Beiträge des Bandes liefern hierzu Einsichten aus der Forschungsperspektive der Europäischen Ethnologie und rahmen das Thema damit für historische und gegenwartsbezogene Kulturanalysen begrifflich, methodisch und theoretisch.



Manuel Trummer (Dr. phil), geb. 1979, lehrt Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg. Er habilitierte sich als außerordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Thema der Konstruktion des Ländlichen in populären Literaturen und Medien. Alltagskulturell-politische Zukunftsstrategien in peripheren ländlichen Räumen bilden einen weiteren Forschungsschwerpunkt.
Anja Decker, geb. 1982, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag. Als Mitglied des internationalen Doktorand_innenprogramms »Transformations in European Societies« promoviert sie am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München mit einer wirtschaftsanthropologischen Untersuchung von Alltagsarrangements im ländlichen Westböhmen an der Schnittstelle von Raum, Geschlecht und sozialem Milieu. Sie ist Sprecherin der Kommission Kulturanalyse des Ländlichen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde.