Das Leben denken?

Als ein überraschendes Ergebnis dieser Schrift hat man wohl die Entdeckung eines Vorrats gemeinsamer Begriffe (System, Ganzheit, Verschachtelung, Wechselwirkung, Polarität) in der Biologie und der Philosophie anzusehen, wie er sich bei den Versuchen, das Leben zu denken, ergeben hat. Die in einer naturwissenschaftlichen Eingangserörterung aufgenommenen Begriffe werden dann bei den Lebenstheorien der einzelnen Autoren (bei Leibniz, Kant, N. Hartmann und Hegel, aber auch bei Driesch und Bergson) in jeweils abgewandelter Weise entfaltet und interpretiert. Als ein weiteres Ergebnis dieser Studie ist aber zu werten, daß nur das Aushalten des Widerspruchs und die Aufnahme einer dialektischen Betrachtungsweise uns dem Phänomen des Lebens näher zu bringen vermag.

Alfred Rohloff, Prof. Dr. phil., studierte zunächst naturwissenschaftliche Fächer, danach Philosophie und Pädagogik und promovierte 1964 in Frankfurt a. M. bei B. Liebrucks und Th. W. Adorno mit einer Dissertation über die ästhetischen Ansätze von Kant und Schiller. Seine Publikationen beziehen sich auf Themen der Pädagogik, Philosophie und Medienpädagogik. Bereits im ATHENA-Verlag erschienen sind seine Werke 'Sprachlichkeit und Kunst. Versuch einer Kunsttheorie der Sprachlichkeit' (2008), 'Die andere Dreieinigkeit. Betrachtungen zur altchinesischen Philosophie' (2009) sowie 'Sinnfelder. Philosophische Reflexionen zu Gesellschaft und Zeitgeschichte' (2010).

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