Das Leben hat uns nichts geschenkt

Im Rückblick auf eine Kindheit zum Ende des Zweiten Weltkriegs steht die Abrechnung mit dem Vater im Vordergrund, einem rücksichtslosen Despoten, der brutal, erbarmungslos, unbeherrscht, in höchstem Maße autoritär und ungerecht war und so das Familienleben zur Hölle gemacht hat. Und das zunächst zu einer Zeit, als der Zweite Weltkrieg wütete - und es schon deshalb nicht leicht war zu überleben. Die Mutter schien nur Augen für den jüngsten der Brüder zu haben. Die anderen drei hatten es schwer und sahen sich fast täglich den Prügelattacken des Vaters ausgesetzt. Der zweite Teil der Biografie schildert das Leben von Gerda, Siegfrieds Frau, mit der er in tiefer Liebe verbunden war. »Was uns beide angeht«, so sagt er, »waren wir dem Schicksal außerordentlich dankbar, dass es uns trotz aller Widrigkeiten zusammengeführt hat.« Dies meint vor allem in den letzten Jahren Gerdas schwere Krankheit, Alzheimer. Eine Krankheit, die all seine Zuneigung und Hilfe forderte und während derer er sich unermüdlich dafür einsetzte, dass Gerda ein möglichst angenehmes Leben hatte. Die aufopferungsvolle Pflege hat ihm das Letzte abverlangt, wobei er in der Tagespflege und in der Selbsthilfegruppe der Alzheimer-Gesellschaft alle Unterstützung bekam. Doch was manchen in Wut oder Hilflosigkeit zurückgelassen hätte, erzählt Siegried Brasche ohne Bitterkeit. Hinter allen schmerzhaften Erfahrungen steht für ihn eine grundsätzliche Dankbarkeit, die seinen Bericht zu einem beeindruckenden Zeugnis macht.

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