Das Milgram Experiment. Eine sozialpsychologische und ethische Betrachtungsweise des Gehorsams gegenüber Autoritäten

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,3, SRH Fernhochschule, Veranstaltung: Sozialpsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll den Lesenden einen Überblick über die Thematik des Gehorsams und der damit verbundenen ethischen Problematik bezüglich der empirischen Erforschung des Gebiets des Gehorsams gegenüber Autoritäten geben. Dabei wird insbesondere auf das äußerst bekannte Milgram-Experiment eingegangen, bevor konkrete Lösungsansätze für die Einhaltung ethischer Richtlinien in der Forschung aufgezeigt werden. Zudem sollen Beispiele negativer Mechanismen zu Autorität und Gehorsam in der Unternehmenspraxis beleuchtet und Maßnahmen, die negativen Fehlentwicklungen entgegenwirken, erörtert werden. Im ersten Teil werden die theoretischen Grundlagen dargestellt. Dabei werden mit dem Thema Gehorsam gegenüber Autoritäten zusammenhängende theoretische Begriffe erläutert und anschließend wird das Milgram Experiment detailliert beschrieben. Im Mittelpunkt stehen sowohl der Aufbau, Ablauf sowie Variationen des Versuches als auch die hieraus entsprungenen Ergebnisse und die vier Faktoren des Gehorsams, die sich daraus ableiten lassen. Das zweite Kapitel dieser Hausarbeit widmet sich der ethischen Problematik zu diesem Thema. Dabei werden für die Thematik relevante ethische Richtlinien beschrieben, um das Milgram-Experiment mit diesen in Einklang zu bringen. Im Anschluss werden negative Wirkmechanismen des Autoritätsgehorsams durch praxisnahe Beispiele beleuchtet. Aus diesen werden im dritten Teil der Arbeit konkrete Maßnahmen schlussgefolgert, die dabei helfen können, möglichen negativen Fehlentwicklungen in Organisationen entgegen zu wirken. Wer mit Autoritätspersonen wie Eltern, Lehrer oder Polizisten aufgewachsen ist, für den ist es ganz normal sich gehorsam zu zeigen. Der Einfluss des Gehorsams gegenüber Autoritäten kann in diesem Zusammenhang als positiv und förderlich für das Zusammenleben von Individuen gedeutet werden. So wurden Richtlinien und Gesetze, wie beispielsweise die Menschenrechtskonvention, verfasst, an die sich alle Menschen gleichermaßen und ohne Widerrede halten müssen. Neben der positiven Sicht auf die Thematik des Gehorsams gegenüber Autoritäten zeigen sich jedoch auch problematische Mechanismen, die durch die erschreckenden Ergebnisse des Milgram-Experiments offenbart wurden. Die Durchführung dieses Experimentes lieferte die Erkenntnis, dass jeder normale Mensch aufgrund autoritärer Anweisungen in der Lage ist, unschuldigen Menschen Schmerzen zuzufügen und sogar dazu bereit ist, ihren Tod in Kauf zu nehmen.