Das Mosaik als Erzählstruktur im Film "Cloud Atlas". Plot, Stil sowie Verbindungsmethoden der Fragmente

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Konstanz (Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Narrative Experimente im zeitgenössischen Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht die Erzählstruktur im Film "Cloud Atlas". "Cloud Atlas" ist ein Puzzle-Plot Film und Mind-Game Film, der das fragmentarische Erzählen für seine Thematik, das Verbunden-Sein über die Zeit hinweg, nutzt. Bruchstellen, die dabei entstehen, verwendet "Cloud Atlas", um den Rezipienten anzuregen, eine gemeinsame Geschichte aus den verschiedenen Handlungssträngen zu synthetisieren. Obwohl verschiedene Orientierungshilfen wie beispielsweise Wechsel-Bilder den Erzählfluss zugunsten des Verständnisses unterbrechen, gibt es eine Vielzahl von Verbindungsstrukturen, die den Zuschauer durch den Film leiten und diese Brüche kompensieren. Dazu gehören verschiedenen Konstruktionen, die unter anderem mithilfe der lyrischen Begriffe Symbol, Anadiplose, Analogie und Anapher beschreibbar gemacht werden können. Der Einsatz der parallelen Montage stellt ebenfalls den Zusammenhalt zwischen den Handlungssträngen her. Dass die Handlungsstränge nicht einzeln, sondern gemeinsam als Geschichte betrachtet werden sollen, ergibt sich aus drei Kompositionen im Film, in denen eine Erzählstimme mehrere Fragmente verbindet und ihnen dabei zugleich eine sekundäre Semiotisierung auferlegt. Ausgewählte Übergänge der Sequenzen und Kristallbilder thematisieren die Unzertrennlichkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So wird der Gedanke der zeitlichen Verbundenheit filmästhetisch umgesetzt. Verbindungsmechanismen trennen und verknüpfen die Handlungsstränge zugleich, ähnlich wie die Bruchlinien eines Mosaiks.