Das Motiv der Angst in Rilkes 'Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge'

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (LG Europäische Literatur und Mediengeschichte), Veranstaltung: Modul 10 - B.A. Kulturwissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit Rilkes 1910 erschienenem Tagebuchroman 'Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge'. Im Zentrum von Maltes städtischen Aufzeichnungen steht seine Konfrontation mit der Metropole Paris, die er als 'Angriff einer neuen, unbegreiflichen Wirklichkeit' erlebt. Dieser 'Angriff' ist einerseits Ursache für seine Angst auf der Gegenwartsebene und andererseits Anlass für seine Flucht in Erinnerungen und die damit verbundene Auseinandersetzung mit den Ängsten seiner Kindheit. Durch Schreiben, d.h. durch das Verfassen der Aufzeichnungen, versucht Malte, seiner Ängste Herr zu werden. Angst wird im Roman immer wieder thematisiert. Malte kann Angst nicht nur spüren, sondern in einer Gasse auch riechen. Er beobachtet ein schlafendes Kind, das Angst atmet (MLB, 7). Vor einer Abrissmauer sieht er 'die Materialisierung von Lebensgefühlen, vor allem von Ekel und Angst' (MLB, 42). Malte vergegenwärtigt sich die Ängste seiner Kindheit und verwendet in einem einzigen Satz das Wort 'Angst' zehn Mal (MLB, 57). Angst als Motiv wird auch in der mir vorliegenden Forschungsliteratur sehr häufig erwähnt, jedoch nur in einem Aufsatz in den Fokus einer Untersuchung gerückt. Hans Schwerte legt in Maltes Angst den Schwerpunkt allerdings nicht auf die Verbindung von Großstadt und Angst, sodass ich mich in meiner Hausarbeit mit diesem Aspekt befassen möchte. Das Ziel meiner Arbeit ist, den Einfluss der Großstadt nicht nur auf den Inhalt von Maltes Aufzeichnungen, sondern auch auf deren Form und Sprache zu untersuchen und dabei Angst als Wirkung der Großstadt in den Fokus zu nehmen.

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