Das Motiv der Parallelwelten in der fantastischen Erzählung "La trama celeste"

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Literatur der Romantik, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Lateinamerikanische Kurzerzählungen/Cuentos de América latina: el siglo XX, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die narrative Funktion solcher Parallelwelten und ihre Verknüpfung mit der Gattung der Fantastik, um aufzuzeigen, wie diese Welten unser Verständnis von Realität und Fiktion herausfordern und verändern. Das Eintauchen in fremde Realitäten, sei es durch Fiktion oder moderne Technologien wie Virtual-Reality-Brillen, bietet den Menschen die Möglichkeit, der Beschränkung ihres irdischen Daseins zu entfliehen und neue Welten zu erleben. Unternehmen wie MediaMarkt und Saturn nutzen dies, um VR-Brillen zu bewerben, die eine Flucht aus der Realität versprechen. Parallel dazu eröffnen auch literarische Werke wie Adolfo Bioy Casares' "La trama celeste" durch die Erschaffung von Parallelwelten ähnliche Erlebnisse, die den Rezipienten zur aktiven Suspension des Unglaubens einladen. Zunächst muss sich bei Beginn dieser Arbeit die Frage gestellt werden, was die fantastische Literatur ausmacht und wie diese zu Stande kam. Fantastik hat, wie bereits angedeutet, ihre Wurzeln in der Fiktion, der ¿kreative[n] Schaffung einer Symbol-Welt, die nicht (ganz) den ¿Wahrheits¿kriterien jener kognitiven und sozialen Konstruktion unterliegt, die wir ¿Realität¿ nennen¿. Der Dualismus zwischen Realität und Fiktion ist somit klar, da Realität uns als die objektive Wahrheit beschrieben wird, die wir über unsere Welt innehaben und befolgen, samt Wissen über die physikalischen Gesetze unseres Universums.