Das Nibelungenlied: Die Standesproblematik in der 14. Aventiure

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 14. Aventiure, auch Senna genannt, stellt einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte um die Nibelungen und Burgunden dar. Wie Werner Hoffmann in seiner Interpretation bemerkt, treffen sich hier alle Handlungslinien des ersten Teils und werden mit den folgenden Geschehnissen verknüpft. Somit rückt die 14. Aventiure Vorangegangenes wieder in die Gegenwart und bereitet gleichzeitig die Katastrophedie Ermordung Siegfrieds und den damit verbundenen Untergang der Nibelungen - vor. Man kann deshalb von dieser Aventiure als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart sprechen. Die Frage, aus der Streit zwischen den beiden Königinnen Kriemhild und Brünhild entflammt, dreht sich um die ständische Stellung von Siegfried. Ist Siegfried Gunther ebenbürtig oder ist er seinman,sein Vasall? Diese Frage quält Brünhild schon seit ihrer Hochzeit mit Gunther und ist auch der Grund dafür, dass sie sich ihm in der Hochzeitsnacht verweigert. Um die Ursache für den Streit eingehend zu beleuchten, muss man zunächst die vorhergehenden Aventiuren genauer betrachten.