Das Nibelungenlied. Interpretationen und rechtliche Hintergründe zur 39. Aventiure und der Vollendung von Kriemhilds Rache

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen rechtlichen Gesichtspunkte in ihrem rechtshistorischen Kontext zu erläutern und anhand des Inhalts der 39. Aventiure deren Umsetzung zu analysieren sowie Ansätze zur Beantwortung der Schuldfrage, welche im Nibelungenlied eine zentrale Rolle einnimmt, zu untersuchen. Aufgrund der das Gesamtwerk prägenden These Nine Miedemas, dass all diejenigen, die mit dem Hort der Nibelungen in Berührung kamen, als ¿Nibelungen¿ bezeichnet werden können , werden die Wormser Charaktere, hier hauptsächlich Gunther und Hagen, in dieser Arbeit weiterhin als ¿Burgunden¿ bezeichnet. Das Nibelungenlied, welches um 1200 von einem anonymen Autor verfasst wurde, gilt bis heute als das bedeutendste deutsche Heldenepos. Insbesondere die 39. Aventiure, mit welcher das Epos abgeschlossen wird, hat eine besondere Wirkung auf das Gesamtwerk, da alle wesentlichen Elemente nochmal vereint und alle wichtigen Charaktere, mit Ausnahme von Brünhild, erwähnt werden. Darüber hinaus steht die Vollendung von Kriemhilds Rache im Zentrum der Handlung, welche von verschiedenen mittelalterlichen Rechtsproblematiken begleitet wird. Die rechtlichen Aspekte, welche im Nibelungenlied auftauchen, entsprechen den Verhältnissen, welche um 1200 Bestand hatten.