Das Opferedikt des Kaisers Decius und seine Auswirkungen - restaurative Religionspolitik oder Innovationsmodell?

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0 , Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Usurpationen im Römischen Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Konservative und Traditionelle hat in Zeiten der Krise Hochkonjunktur. Die Menschen sehen gerade dann gern auf die vermeintlich goldenen Zeiten vergangener Epochen zurück und wünschen sich diesen alten Glanz zurück. Positive wie negative Beispiele für solche Versuche der Anknüpfung und Erneuerung sind in der Geschichte immer wieder anzutreffen. So erleben auch wir gerade in wirtschaftlich und gesellschaftlich schwieriger Zeit einen Trend zugunsten konservativer Werte und Ideale. Die Umsetzung und Übermittlung erfolgt dabei jedoch immer mittels gegenwärtiger Methoden. So ist es auch zu verstehen, dass Religion und Kirche, wie z.B. die Euphorie beim Besuch des Papstes zeigt, nach langer Zeit wieder regen Zulauf zu verzeichnen haben. In der Antike war gerade die Religion das zentrale Element zur Weltdeutung und es war in unserem heutigen Wortsinne fortschrittlich auf althergebrachte Werte und Normen zurückzugreifen. So ist das Opferedikt des Kaisers Decius, das die gesamte Reichsbevölkerung zwangsweise dazu auffordert, den traditionellen Göttern zum Zeichen der Verehrung zu opfern, durchaus als Rückgriff auf althergebrachte Sitten in Form einer nie da gewesenen staatlichen Maßnahme anzusehen. Ziel dieser Arbeit ist es das nicht wörtlich überlieferte Edikt dahingehend zu untersuchen, ob es von seinen Gedankenhintergrund den konservativen religiösen Tendenzen seiner Entstehungszeit folgt, oder aber neue Strukturen für die Religionsausübung und deren Überwachung im römischen Reich schafft. [...]