Das Projekt als Form der lernförderlichen Gestaltung von Arbeitsplätzen

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 2,3, FernUniversität Hagen (Kultur- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Bildungswissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Lebenslanges Lernen für die Wissensgesellschaft ist in den 1990er Jahren zum Dauerthema in Politik, Öffentlichkeit und Unternehmen geworden. Durch die Marktdynamik veraltet das Berufswissen immer schneller und es entstehen neue Lernanforderungen. (vgl. Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsfor- schung e.V. 2001, S. 67 ff.) Dabei wurde auch erkannt, dass die Weiterbildungs- maßnahmen desto erfolgreicher sind, je näher man den betrieblichen Handlungen kommt (vgl. Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. 2001, zitiert nach Staudt/Kriegesmann 1999, S. 23) und dass berufliches Lernen ohne Bindung an reale Arbeitsinhalte allenfalls zu einer eingeschränkten beruf- lichen Handlungsfähigkeit führt. (vgl. Dehnbostel 2009, S. 26) Dieser Befund legt es nahe, Arbeits- und Lernprozesse miteinander zu verbinden und so die Entwicklung von der beruflichen Weiterbildung zur ganzheitlichen Kompetenz- entwicklung zu gehen. (vgl. Schiersmann/Remmele 2002, S. 5 f.) Eine Möglich- keit zur Einlösung dieser Strategie besteht in der Installierung von Projektarbeit. Besonders in der aktuellen Berufsbildungsdiskussion erhält das Lernen in der Arbeit als älteste Form der beruflichen Qualifizierung erneut große Aufmerksam- keit. Allerdings sind kaum qualitative oder quantitative Untersuchungen zu Lern- prozessen im Arbeitskontext vorhanden. Viele Betriebsfallstudien und Darstel- lungen von Betriebsvertretern sind aufgrund von deren Stellung im Unternehmen nicht als objektiv zu werten. Es gibt bisher also keine differenzierte Analyse verschiedener Lernkontexte in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen, Branchen, Hierarchieebenen und Arbeitsplätzen. (vgl. Schiersmann/Remmele 2002, S. 30ff.) Bekannt ist, trotz unterschiedlicher Erhebungs-, Kategorisierungs- und Defini- tionsmodelle, dass kostengünstiges arbeitsintegriertes Lernen meist den Mitarbei- tern unterer Hierarchieebenen angeboten wird. (vgl. Schiersmann/Remmele 2002, S. 50 f.)