Das Ringen um die Zivilgesellschaft in der Türkei

Der Zivilgesellschaftsdiskurs wurde in der Türkei nach dem Militärputsch von 1980 populär. Anil Al-Rebholz fragt, ob das Aufkommen dieses Diskurses als Hinweis auf die Herausbildung von Zivilgesellschaft in der Türkei verstanden werden kann. Dabei wird die politisch-diskursive Praxis vier oppositioneller Gruppen untersucht. In den Interviews mit öffentlich bekannten Intellektuellen sowie mit den Protagonistinnen und Protagonisten dieser Bewegungen wird die Transformation der gesellschaftlichen Wissensproduktion und der politischen Praxis aufgezeigt. Jenseits kulturalistischer und orientalistischer Ansichten wird ein hegemonietheoretischer Ansatz entwickelt, der neue Perspektiven auf die gesellschaftliche Transformation in der Türkei der letzten 30 Jahre ermöglicht.

Anil Al-Rebholz (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Transnationalisierung, Migration und Geschlecht sowie Politische Soziologie und Wissensproduktion.