Das Rolandslied als Kinderbuch - die Darstellung des 'guten' Eigenen und des 'schlechten' Anderen

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: keine, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Kinderliteratur selten im Vordergrund der Literaturwissenschaft steht, sind es gerade Kinderbücher, welche das Leben eines jeden Lesers für immer prägen können. Vor allem die ersten Leserjahre sind entscheidend für die weitere Auseinandersetzung mit Li-teratur, insbesondere Belletristik. Die spätere Liebe oder Abneigung zu Literatur hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, u.a. Zugang zu Büchern, Haltung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten gegenüber Literatur und Lesen, Ablenkung durch andere Medien wie Computer und Fernsehen und nicht zuletzt der Einfluss von Vor- und Grund-schulunterricht. Abgesehen von frühen Erfahrungen mit dem Lesen ist aber auch die in Kinderbüchern enthaltene Botschaft eine zentrale Frage, die für das soziale Verhalten und die persönliche Einstellung des heranwachsenden Menschen eine bedeutende Rolle spielt. Kinder sind meist - Fälle ausgenommen, in denen zu Hause nicht oder wenig gele-sen wird - im Alter von 3 bis 13 Jahren mit vielseitigen Büchern konfrontiert, zuerst schlichte Bilderbücher und später Geschichten, die diverse Werte und Normen vermitteln können. Jeder, der schon einmal einem Fünfjährigen eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hat, wird wissen, wie sehr Kinderliteratur darauf zielt, Tugenden wie Toleranz, Verant-wortungsbewusstsein, Gnade und Selbstlosigkeit zu lehren. Sei es Hans, der mit seiner Schwester die Schokolade teilen soll oder Marie, die ihren Freunden einen Streich verzei-hen muss - es sind allemal wichtige Botschaften in Kindergeschichten enthalten.