Das Schicksal der Juden in den ostpolnischen Gebieten unter sowjetischer bzw. deutscher Besatzung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Slavistik), Veranstaltung: Jüdisches Leben in Russland, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mit der Judenverfolgung in den 1939 von der Sowjetunion und später von Hitlerdeutschland annektierten ostpolnischen Gebieten in den Jahren 1941 bis 1943 durch Wehrmacht, SS und ihre Helfershelfer. Vom Hitler-Stalin-Pakt und einer Darlegung der Beweggründe der beiden Vertragspartner diesen abzuschließen ausgehend, werde ich mich nach einer einführenden Situationsbeschreibung der sozialen Gegebenheiten in diesen Gebieten sowohl vor, als auch während der Sowjetherrschaft beschäftigen. Ein besonderes Augenmerk richte ich hierbei auf die Ausgangssituation der Juden die in diesen Gebieten ansässig waren. Besagte Gebiete umfassen das Territorium des heutigen Polen, Litauen, Weißrussland und der Ukraine. Es erscheint mir wichtig, die sozialen Gegebenheiten und die daraus resultierende Konfliktsituation darzulegen, da sich nur aus der Kenntnis dieser Tatsachen nachvollziehen lässt, wie es zu dem kommen konnte, was als Holocaust oder auch als Shoa in die Geschichte eingegangen ist. Bei meiner Darstellung beschränke ich mich exemplarisch auf die Gebiete des besetzten Polen, da der geplante Massenmord an den Juden in der Zeit von 1939 bis 1943 fast ausschließlich dort stattfand. Im Folgenden gehe ich auf das 'Unternehmen Barbarossa', den Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 als ersten Schritt der 'Endlösung der Judenfrage' und dessen verheerende Folgen ein. Hierbei finden insbesondere Verfügungsgewalten der Wehrmacht und der SS, ebenso wie die aussichtslose Lage der Juden im Kontext der explosiven Stimmung in den ostpolnischen Gebieten Erwähnung. Anstachelung zu Pogromen und Partisanenbekämpfung finden im letzten Kapitel Erwähnung, genauso wie das wohl grausamste aller Pogrome: Babij Jar. Ich verzichte absichtlich auf die Nennung von Zahlen, da diese erstens weit reichend bekannt sind und auch zur Genüge publiziert wurden und zweitens angesichts so unbeschreiblich großer Zahlen die Relationen verloren gehen, niemand hat eine ausreichende Vorstellungskraft, um das Grauen anhand der puren Zahlen nachvollziehen zu können.