Das Schloss

Zu Beginn des Romanfragments trifft der Protagonist K. in einem winterlichen Dorf ein, das zur Herrschaft eines Schlosses gehört. Gefragt, ob er eine Erlaubnis zum Aufenthalt habe, erklärt er, der bestellte Landvermesser zu sein. Wie aus einem Gespräch mit dem Dorfvorsteher im weiteren Verlauf hervorgeht, wurde die Bestellung eines Landvermessers zwar diskutiert, es bleibt aber ungeklärt, ob eine Berufung K.s tatsächlich erfolgte. So darf er zwar bleiben, aber nur zeitweise als Schuldiener arbeiten. Das Schloss mit seiner Verwaltung scheint durch einen gewaltigen, undurchschaubaren bürokratischen Apparat jeden Einzelnen der Einwohner zu kontrollieren und dabei unnahbar und unerreichbar zu bleiben. Einer nicht greifbaren bedrohlichen Hierarchie ausgesetzt, an deren Spitze sich die Beamten des Schlosses befinden, gestaltet sich das Leben der Dorfbewohner bedrückend. Bei Überschreitung der Vorschriften droht vermeintlich Schlimmes. Vom Schloss werden aber niemals erkennbare Sanktionen erhoben. K.s ganzes Streben ist darauf gerichtet, sich dem Schloss zu nähern. Doch sämtliche Anstrengungen scheitern. Die Vorgänge zwischen Dorf und Schloss und das untertänige Verhalten der Dorfbewohner bleiben ihm unverständlich. Franz Kafka (1883-1924) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen.

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