Das Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen im Hören: Eine Gegenüberstellung von Förder- und integrativer Beschulung

Für Jugendliche mit einer Hörbeeinträchtigung erwächst in der Adoleszenzphase eine zweifache Erschwernis: zum einen der Wunsch nach Zugehörigkeit, andererseits die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und der Hörbeeinträchtigung samt ihrer Begleitumstände. Dieser Spannungsbogen lässt sich nur mit einem hohen Maß an eigenen Strategien bewältigen. Die Orientierung an hörenden Mitschülern ist nur begrenzt hilfreich. Die Unsichtbarkeit der Hörbeeinträchtigung und die Schwierigkeit, die Folgen nachzuvollziehen, machen es immer wieder unumgänglich, über die bestehenden Hörprobleme aufzuklären. Die eigenen Bedürfnisse angemessen artikulieren zu können, setzt die Auseinandersetzung mit der eigenen Hörbeeinträchtigung voraus. Ebenso notwendig ist ein positives Selbstkonzept um sich stets auf's Neue für die eigenen Belange einsetzen zu können. Die vorliegende Studie soll herauszufinden, ob und in welchem Ausmaß die so skizzierten unterschiedlichen kommunikativen Bedingungslagen von integrativ beschulten Jugendlichen mit Hörbeeinträchtigung in der Gegenüberstellung zu Förderschülern das jeweilige Selbstkonzept beeinflussen und das Denken sowie Handeln prägen.

Eva Schürmann-Lanwer wurde 1987 geboren. Ihr Studium der Sonderpädagogik schloss sie 2012 mit dem akademischen Grad des Masters of Education erfolgreich ab, gefolgt von einem Referendariat für das Lehramt an Sonderschulen. Während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen im Bereich des Engagements für Menschen mit Hörbeeinträchtigung.