Das Spannungsverhältnis zwischen e-Discovery und Datenschutzrecht.

Befinden sich Unternehmen, die an einem Zivilprozess vor einem US-Gericht beteiligt sind, in einer unlösbaren Konfliktlage, wenn sie darin im Rahmen der pretrial discovery weitreichend elektronisch gespeicherte personenbezogene Daten offenlegen müssen, deren Übermittlung aufgrund des Verbots mit Erlaubnisvorbehalt im EU-Datenschutzrecht aber nur in Ausnahmefällen zulässig ist? Dieser Frage wird in der Arbeit nachgegangen, indem die zivilprozessualen Vorlagepflichten im US-Recht aus einer datenschutzrechtlichen Perspektive betrachtet und mit funktional vergleichbaren Regelungen zur Informationsbeschaffung für Zivilprozesse in Deutschland und England verglichen werden. Dabei zeigt sich, dass das bestehende Spannungsverhältnis zwischen beiden Verpflichtungen nicht zwangsläufig zu einem unlösbaren Konflikt für die Betroffenen führen muss, wenn die beteiligten Akteure die bestehenden Ausgleichsmöglichkeiten nutzen.

Lennart Sydow obtained a degree in law and an accompanying foreign law and language programme in common law at the University of Münster including a semester at the University of California Santa Barbara. Subsequently, he worked at the civil law department of the Institute for Information-, Telecommunication- and Media Law of Prof. Dr. Thomas Hoeren in Münster as a research assistant. His legal clerkship at the Berlin Appellate Court included a stage at the Federal Ministry for Economic Affairs and Energy, a business law firm and the legal department of a global internet platform. From November 2019 he works at a law firm in IT and data protection law.