Das Südmotiv in zwei Gedichten von Ingeborg Bachmann

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Potsdam (Germanistik), Veranstaltung: Deutsche Lyrik ab 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Gedichte Ingeborg Bachmanns konfrontieren den Leser mit existenziellen Fragen über Tod, Zeit, Schuld, Form und Inhalt von Sprache, kurz: über alles, was Leben ist und mehr. Ihre Bildsprache, die in der Hausarbeit im weitesten Sinne betrachtet werden soll, geht mit der meist klaren Form und Struktur der Texte und den erwähnten existenziellen Themen eine für Bachmanns Werke charakteristische Verbindung ein. Die von der Schriftstellerin verwendete Metaphorik ist vielfältig, so benutzt sie z.B. Himmelskörper, Sternzeichen, menschliche Sinnesorgane, u.a. das Auge als sehendes und wissendes Symbol. Aber auch mediterrane Zeichen wie Fische, Schiffe, Ufer, usw. setzt sie ein, um ihre Fragen an den Leser zu formulieren. Anders als Gottfried Benn gibt sie ihren Gedichten eine dialogische Funktion, also auch der Kunst an sich. Sie sieht sie den Künstler als Teil der Gesellschaft, der eine aufklärende Verpflichtung hat. Mit Gottfried Benn und anderen Dichtern, nicht nur des 20. Jahrhunderts, hat Ingeborg Bachmann gemeinsam, dass sie sich unter anderem mit dem Motiv des Südens oder besser gesagt mit einem ganzen Komplex an Südmetaphern und -zeichen beschäftigten. Was der Süden in den Gedichten Bachmanns bedeuten kann, soll hier im Verlauf der Arbeit und anhand von den zwei als exemplarisch ausgewählten GedichtenHerbstmanöverundDas erstgeborene Landuntersucht werden.