Das System der 'Checks' und 'Balances'

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Geschichte), Veranstaltung: Die Zeit der 'Wirren' in Russland, Sprache: Deutsch, Abstract: Der konträr zum Großteil des restlichen Europas verlaufenden Entwicklung [in Polen-Litauen] lag ein ebenso konträres Selbstverständnis der tonangebenden Schichten, in diesem Fall vor allem des Adels, zugrunde, das durch ein für die damalige Zeit unübliches Maß an Selbstbewusstsein und Individualität geprägt war. Ziel und Absicht der folgenden Arbeit ist es, den polnischen Adel und seine spezifische Weltanschauung, die unter dem Begriff 'Adelsideologie' Eingang in die gängige Forschungsliteratur gefunden hat, im Verhältnis zum polnischen Staat und dessen Staatsräson darzustellen. Dass es dem Adel gelang, einen Staat weitgehend nach seinen Vorstellungen zu formen, ist unstrittig; vielmehr wäre zu fragen, ob ein solches Modell angesichts der Rahmenbedingungen überhaupt Erfolg versprechend war. Beleuchtet werden muss dabei auch die Rolle des Königs, der oft als machtloses Staatsoberhaupt und Spielball des Adels dargestellt wird und daher nicht - wie sonst in Europa - in der Lage war, durch geeignete Maßnahmen seine Herrschaft zu stärken, wodurch der Staat den Anschluss verpasste und zerfiel. Hier soll es um eine Analyse des polnischen Staatswesens gehen unter dem Blickwinkel der Austarierung der Machtverhältnisse in seinem Inneren zwischen König, Magnaten und mittlerem Adel. Es wird sich dabei zeigen, dass die Macht tatsächlich weitgehend aufgeteilt war, allerdings in einer für das Staatsganze schädlichen Konstellation.

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