Das Tagebuch der Cornelia Goethe

Im 2. Band der ?Illusion vom Großen Paar? untersucht Ulrike Prokop die bürgerliche Lebenswelt am Beispiel der Familie Goethe in Frankfurt: Familiengeschichte als Kulturgeschichte. Am Schicksal Cornelia Goethes, in dem sich die menschlichen, geistigen und kulturellen Widersprüche des Zeitalters zu solchen der Geschlechterordnung verdichten, beschreibt sie das düstere Panorama der Entwürdigung der Frauen. »Cornelia bleibt eine Gefangene ihrer Verwundung. Ihre Gegenwehr geht unter, ihre Aktivität erlischt, kaum entfaltet, in dem mutig-mutlosen, offenen und gleichzeitig sich verbergenden Gerede ihres Romanfragments.« (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Ulrike Prokop, geboren 1945, Studium der Sozialwissenschaften in Frankfurt bei Th. W. Adorno, J. Habermas, A. Mitscherlich. War in der Frauenbewegung aktiv; Mitarbeit an feministischen Kulturprojekten; Tätigkeit in Regie und Dramaturgie bei der Freien Volksbühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt und bei der Bremer Shakespeare Company. Von 1978 bis 1988 Hochschulassistentin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. In dieser Zeit Mitarbeiterin von A. Lorenzer und Ausbildung im psychoanalytisch-tiefenhermeneutischen Verfahren. Ab 1988 bis zu ihrer Emeritierung Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Marburg. Wichtige Publikationen u.a.: ?Soziologie der Olympischen Spiele?, München 1972; ?Weiblicher Lebenszusammenhang. Von der Beschränktheit der Strategien und der Unangemessenheit der Wünsche?, Frankfurt 1978; gemeinsam mit H. D. König et al., ?Kultur-Analysen. Psychoanalytische Studien zur Kultur?, Frankfurt 1988.

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