Das 'Theater der Unterdrückten' in der Schule am Beispiel eines Theaterworkshops zum Thema 'Gewalt'

Examensarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Im bisherigen Verlauf meines Studiums, sowie meiner gesamten Schulzeit, waren die Möglichkeiten zur praktischen Beschäftigung nur sehr selten und ich mußte sie mir immer unter den 'freiwilligen' Fächer- oder Seminarangeboten suchen. Gelegenheit, mich mit meiner Person, meiner individuellen Lebenssituation und den daraus erwachsenden Problemen, besonders bezogen auf mein jeweiliges Lebensumfeld zu beschäftigen, wurde mir kaum geboten. Institutionen wie Schule und Universität lähmen uns oft in unserer Kreativität und in unserem Aktionismus, was im schlimmsten Fall zu Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit führen kann. Um dem entgegenzuwirken, müßten kreative, schöpferische Handlungsmöglichkeiten, die nicht zum Institutionsalltag gehören, wieder neu entdeckt werden. Theater ist für mich solch eine Möglichkeit. In den Seminaren zum 'Brüchigen Habitus'(1) bekam ich die Gelegenheit, mich zusammen mit einigen KommilitonInnen über unterschiedliche Konfliktsituationen anhand des Forumtheaters auszutauschen und gemeinsam mit ihnen nach Handlungsalternativen zu suchen. Mich hat diese aktive Art und Weise der Auseinandersetzung sofort fasziniert und die Aufführung in der Universität Hannover war für mich eine interessante Erfahrung und hat mir großen Spaß gemacht. Ich war sehr überrascht, wie schnell das Publikum bereit war, in die Szenen zu intervenieren und nach Alternativen zu suchen, indem sie selbst spielerisch die Rolle des Unterdrückten einnahmen. [...] _______ (1) Ein Kooperationsprojekt der Universitäten Hannover und Hamburg angeleitet von Dietlinde Gipser und Margret Bülow-Schramm.