Das Undinenmotiv im Vergleich in "Undine" von Werner Bergengruen und "Undine" von Karl Krolow

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Undinen, Melusinen, Nixen. Zur Stoffgeschichte der Wasserfrau von der Romantik bis zur Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Figur oder das Motiv der Wasserfrau tauchte bereits in den Sagen, Mythen und Märchen zahlreicher Kulturen auf. Dabei findet sich nicht nur innerhalb der griechischen Mythologie das Bild der Nymphen durch die Okeaniden und Nereiden vertreten, sowie der Sirenen in dem griechischen Epos der Odyssee von Homer, sondern auch in der Darstellung der indischen Gottheit Vishnu als vierarmige Frau mit dem Unterleib eines Fisches. Die vorliegende Arbeit widmet sich zwei Gedichten unter dem Titeln der Undine. Eine Version stammt von Werner Max Oskar Paul Bergengruen und wurde 1950 in dem Gedichtband Die heile Welt publiziert. Die andere Fassung geht auf Karl Krolow zurück und wurde 1952 im Sammelband Die Zeichen der Welt veröffentlicht. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Undinenmotivs herausgearbeitet werden, weshalb das Element des Wassers sowie die Begegnung zwischen Wasser- und Menschenwelt zwei wesentliche Aspekte der Untersuchungen darstellen. Beim ersten Lesen wird bereits das Ineinandergreifen der beiden Elemente Wasser und Erde deutlich, was bei Bergengruen durch die Verknüpfung der Wortschatzkategorien aus beiden Materien realisiert wird und bei Krolow durch eine ausschweifende Beschreibung der die Undine umgebenden Natur. Es zeigt sich, dass Undine, als fremdartiges Wesen, zwar zweifellos dem Reich des Wassers zuzuordnen ist, doch eine Verbindung zur Erde und den dort lebenden Menschen sucht. Demnach sind beide Elemente nicht nur innerhalb der Vier-Elemente-Lehre, sondern auch als ihr Umfeld untrennbar miteinander verbunden. Beide Werke konfrontieren ihren Leser nicht nur erneut mit der traditionellen Vorstellung der Undine , sondern sind auch weiteres Zeugnis für das magische Wirken, welches diese ¿unbekannte Welt¿ auf die Menschen seit jeher ausübte.