Das Urkataster der Gemeinde Lamberti 1828-1829

Zwischen 1826 und 1830 wurde Westfalen neu vermessen. Einige Jahre zuvor war aus den Fürstbistümern und einigen kleineren weltlichen Territorien eine preußische Provinz entstanden. Der preußische Staat benötigte für die Steuererhebung eine exakte Grundlage. Auch die ehemalige Landgemeinde St. Lamberti, die in etwa den breiten Streifen des heutigen Stadtgebiets von Mecklenbeck bis zur Loddenheide umfasste, ist dafür 1828 in einer bis heute beeindruckenden Genauigkeit kartiert worden. Neben den Grundstücksgrenzen und -eigentümern zeigen die Karten Wald- und Heidegebiete, historische Siedlungsschwerpunkte und grundherrliche Verhältnisse.Auf Grundlage der preußischen Urvermessung zeichnete Dieter Overhageböck die Karten der 12 Fluren von St. Lamberti neu und stellte sie der aktuellen Deutschen Grundkarte gegenüber. Den dazugehörigen Flurbüchern entnahm der Autor eine exakte Aufstellung aller Grundeigentümer und verzeichnete deren Besitz mit einem alphabetischen Register. Die neubearbeiteten Karten sind interessant für die Bewohnerinnen und Bewohner der heutigen Stadtteile auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde St. Lamberti. Sie bieten wertvolle Erkenntnisse für die Besitz- und Siedlungsgeschichte Münsters. Der Historiker Thomas Tippach ordnet mit einem Vorwort die Entstehung des rheinisch-westfälischen Urkatasters ein.Mit diesem vierten Band setzt Dieter Overhageböck die Veröffentlichung der preußischen Urkataster von Münster fort. In der von Archivleiter Dr. Peter Worm herausgegebenen Schriftenreihe "Quellen und Forschungen" des Stadtarchivs sind bereits die Urkataster der Gemeinden Nienberge und St. Mauritz sowie der Altstadt Münsters erschienen. Abschließend ist eine Veröffentlichung für die Gemeinde Überwasser geplant.