Das Vergänglichkeitsmotiv in "Menschliches Elende" von Gryphius. Analyse und Interpretation des Sonetts

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit versucht das Sonett "Menschliches Elende" von Gryphius hinreichend zu analysieren und interpretieren und soll eine von vielen plausiblen und denkbaren Deutungsmöglichkeiten liefern. Damit dies gelingt, wird der Aufbau der Gedichtform Sonett analysiert und die verschiedenen angewendeten rhetorischen Stilmittel auf ihre denkbare Bedeutung untersucht. Schmerzen, Leid, Krankheit und Tod waren während des 30-jährigen Krieges allgegenwärtig. Ist das der Grund für die triste Thematik in Andreas Gryphius' (1616-1664) Werk "Menschliches Elende"? Die Ausgabe erster Hand des Sonetts "Menschliches Elende" wurde 1637 in Gryphius Werk "Lissaer Sonette" (Quelle nicht auffindbar) veröffentlicht. Die Ausgabe letzter Hand, welche im Folgenden behandelt wird, erschien 1663 in "Gedichte" von Andreas Gryphius. "Menschliches Elende" wurde von Gryphius in der Zeit der Dichtung des Barocks verfasst. Da es sich bei diesem Werk um ein Sonett handelt, entspricht es unserer heutigen Auffassung der barocken Dichtung. Die Ausgabe erster Hand erschien während des 30-Jährigen Krieges, dies lässt vermuten, dass Gryphius sich bei dem Verfassen des Werkes von den Ereignissen zu seiner Zeit beeinflussen ließ. Zu dieser Zeit wurden die Menschen durch den Krieg täglich dem Tod konfrontiert, da ihre Familien oder andere ihnen nahestehende Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe starben. Gryphius scheint in seinem Werk den Gedanken der Vergänglichkeit aufzufassen und versucht möglicherweise seine negativen Erfahrungen in der Lyrik auszudrücken. Die Vergänglichkeit und Bedeutungslosigkeit des menschlichen Lebens und die Kürze der Existenz werden hierbei thematisiert. Ein weiteres Indiz was auf die Hypothese schließen lässt, dass Gryphius' sich mit dem Leid der Menschen auseinandersetzt, möglicherweise auf Grund des Krieges, ist Gryphius Werk "Thränen deß Vaterlandes" (1636). Auch in diesem Werk thematisiert Gryphius wie so oft die Folgen die der gegenwärtige Krieg für die Menschen mit sich zieht.