Das ambulante Operieren im Krankenhaus

Inhaltsangabe:Einleitung: Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen beliefen sich im Jahr 2006 auf nahezu 148 Mrd. Euro. Das Volumen des gesamten Bundeshaushaltes betrug im selben Jahr knapp 262 Mrd. Euro. Schon allein der Vergleich dieser Zahlen lässt erkennen, dass der Markt „Gesundheitswesen“ einen bedeutenden volkswirtschaftlichen Faktor darstellt. Da die Krankenversicherungsbeiträge grds. paritätisch von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu tragen sind, entfalten politische Interventionen und ökonomische Maßnahmen, die auf einen effizienteren Umgang mit den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln abzielen, auch Wirkung in Bezug auf die Lohnnebenkosten der Unternehmen und damit mittelbar auf die Arbeitsmarktsituation. Sich permanent ändernde wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen zwingen die Krankenhäuser, ihre Organisation nach neuesten betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen zu führen sowie Strukturen, Leistungsangebote und Prozesse zu optimieren. Die bedeutendste Herausforderung der vergangenen Jahre in diesem Zusammenhang war zweifellos die mit dem Gesundheitsreformstrukturgesetz 2000 beschlossene Einführung eines pauschalierenden Entgeltsystems für stationäre Krankenhausleistungen, das seit dem Jahr 2004 für die meisten Häuser verpflichtend anzuwenden ist. Ein erklärtes Ziel der Politik, um mehr Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen zu erreichen, ist es, die tradierte Trennung zwischen ambulanten und stationären Sektor zu überwinden. Verschiedenste gesetzgeberische Vorgaben des letzten Jahrzehnts eröffnen den Krankenhäusern vermehrt die Möglichkeit, sich als integriertes Gesundheitszentrum am Markt zu profilieren. Als ein Baustein hierbei ist die Möglichkeit der Erbringung ambulanter Operationen im Krankenhaus anzusehen. Die gewachsene Bedeutung des ambulanten Operierens kommt u.a. im aktuellen Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen zum Ausdruck. Darin kommen die Autoren zu der Auffassung, dass sich die ambulante Operationsmöglichkeit zu einem zentralen Geschäftsfeld für viele Krankenhäuser entwickelt hat. Für die Zukunft wird eine außerordentlich dynamische Entwicklung dieses Leistungsbereichs vorher gesagt. Die strategische Entscheidung des Krankenhausmanagements über den Einstieg in das ambulante Operieren und die Ausarbeitung eines passenden Leistungsangebotes, stellt einen sehr komplexen Sachverhalt dar. Hierbei spielen bspw. die organisatorische Ausgestaltung, die [...]

Frank Volkmer, Diplom-Kaufmann (FH), geb. 1973, Tätigkeit bei der AOK für das Land Brandenburg (u.a. im Controlling) 1994-2001, zugleich Studium zum AOK-Betriebswirt 1996-1999, seit 2002 Referent für Krankenhausfinanzierung bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft (Schwerpunkt Finanzierung und Abrechnung ambulanter Leistungen), zugleich Studium der Betriebswirtschaft an der FOM - Fachhochschule für Oekonomie und Management 2003-2007.

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